Erstes Treffen des Projektbeirates BayFoNet
10/01/2020Das Bayerische Forschungsnetz in der Allgemeinmedizin ("BayFoNet") hat im Februar dieses Jahres die Arbeit aufgenommen. Das erste Treffen mit Vertreter*innen des Projektbeirates fand am 24.09.2020 statt.
Die Mitglieder des Projektbeirates trafen sich mit den Vertreter*innen des Verbundvorhabens BayFoNet zur 1. Sitzung des Projektbeirates im Universitätsklinikum Würzburg (Foto: Petra Hagenbusch).
Das Bayerische Forschungsnetz in der Allgemeinmedizin ("BayFoNet") hat im Februar dieses Jahres die Arbeit aufgenommen. Das erste Treffen mit Vertreter*innen des Projektbeirates fand am 24.09.2020 statt.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Prof. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät, die Teilnehmer*innen der Veranstaltung und unterstrich die Bedeutung des Vorhabens, das einen wichtigen Schritt zur Akademisierung der Allgemeinmedizin darstellt. Anschließend wurde den Beiratsmitgliedern die bisherigen Arbeitsergebnisse durch die vier beteiligten Institute für Allgemeinmedizin (Universitätsklinikum Würzburg, Universitätsklinikum Erlangen, Technische Universität München, LMU Klinikum München) vorgestellt.
Für den Standort Würzburg ging die Sprecherin, Prof. Ildikó Gágyor, auf die Ziele des Vorhabens ein. So will BayFoNet nicht nur eine unabhängige und nachhaltige Forschungsinfrastruktur in Bayern schaffen, sondern die Hausärzt*innen und deren Teams befähigen, eigene Forschungsideen zu entwickeln und umzusetzen.
Im weiteren Verlauf stellte der Projektkoordinator und Netzwerkmanager Herr Christian Kretzschmann die bisherigen Schritte im Infrastrukturaufbau sowie das Konzept der Projektdatenbank vor. Diese soll einen Überblick sowohl über die Forschungspraxen als auch über die Aktivität des Netzwerkes, d.h. aktuelle Schulungen, geplante, laufende und abgeschlossene Studien abbilden. Zur Sicherung des Datenschutzes erfolgt bei allen Schritten eine enge Abstimmung mit dem Datenschutzbeauftragen des Universitätsklinikums Würzburg.
Dass die Beteiligung an Forschung nicht nur für die Praxen, sondern auch für die Bürger*innen vorgesehen ist, verdeutlichte die regionale Netzwerkmanagerin für den Standort Erlangen, Frau Larissa Burggraf. Zudem stellte sie die gemeinsam entwickelte umfangreiche Rekrutierungsstrategie vor, mit deren Hilfe hausärztliche Praxen für die Mitgliedschaft im BayFoNet begeistert und gewonnen werden sollen.
Parallel wurde ebenfalls das erste von drei Schulungs- bzw. Fortbildungsmodulen entwickelt, wie die Vertreterin der TU München, Frau Christina Kellerer, berichtete. Ziel dabei ist, für die Hausärzt*innen und deren Teams praxisnahe Fortbildungen anzubieten, um gemeinsam Forschungsprojekte auf hohem Niveau und gemäß wissenschaftlicher Standards durchzuführen.
Frau Dr. Linda Sanftenberg von der LMU München stellte eine Studie vor, die das gesamte Projekt BayFoNet evaluieren soll. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen eine Basis für den Aufbau weiterer Forschungspraxennetze in Deutschland darstellen. Betrachtet werden sowohl die Perspektiven der Hausärzte, wie auch der Patient*innen, welche wichtig für die Durchführbarkeit, Akzeptanz, Glaubwürdigkeit und Praktikabilität klinischer Studien sind.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden zunächst die Ziele und Aufgaben des Projektbeirates von Prof. Ildikó Gágyor angesprochen. Diese reichen allgemein von der Unterstützung des Verbundvorhabens über fachliche, auf die Erfahrung aus den jeweiligen Arbeitsbereichen der Beiratsmitglieder gestützte, Beratung des Projektes bis hin zur Unterstützung bei der Sicherung der Nachhaltigkeit der Projektergebnisse.
Im weiteren Dialog wurden Überlegungen angestellt, wie die Unterstützung konkret gestaltet werden kann. So sicherten der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Herr Dr. Markus Beier, sowie der Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Herr Dr. Christian Pfeiffer, ihre Unterstützung bei der Ansprache der hausärztlichen Praxen zu. Herr Dr. Thomas Ewert, Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, bot Unterstützung bei der Vernetzung mit dem Kommunalbüro für ärztliche Versorgung sowie der Gesundheitsregionenplus an.
Dr. Marco Roos wies als Vertreter der Jungen Allgemeinmedizin Bayerns auf die Notwendigkeit des frühzeitigen Einbezugs der Nachwuchsmediziner sowie auf die notwendige gendersensible Bearbeitung des Vorhabens hin. Unterstützungsangebote folgten zudem von Frau Sabine Steinlechner, Vertreterin der AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, bei der Weitergabe von (Routine-)Daten für zukünftige Forschungsvorhaben sowie von Herrn Prof. Dr. Ulrich Mansmann als Vertreter von DIFUTURE (Data Integration for Future Medicine) beim Aufbau der IT-Infrastruktur.
Für interessierte Hausarztpraxen, die Teil des Bayerischen Forschungsnetzes in der Allgemeinmedizin werden möchten, steht Herr Christian Kretzschmann als Ansprechpartner zur Verfügung (E-Mail: Kretzschma_C@ukw.de, Telefon: 0931 201 47808).