Dissertation
Promotion in der Allgemeinmedizin
Bewerbung
Regelmäßig werden am Institut für Allgemeinmedizin Themen für Promotionsarbeiten angeboten, die sich wissenschaftlich mit Fragen zur hausärztlichen Versorgung beschäftigen. Wir legen besonderen Wert auf gute Betreuung und hohe methodische Qualität. Themen für Promotionen sind eng mit den Forschungsprojekten des Instituts verbunden. Haben Sie Interesse an einer Promotion in der Allgemeinmedizin? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung über die homepage des Dekanats: Wir schreiben regelmäßig Promotionsthemen aus, Informationen für Ihre Bewerbung finden Sie hier.
Initiativbewerbungen können wir nur in Ausnahmefällen berücksichtigen (z. B. bei abgeschlossener Berufsausbildung vor dem Studium, einem Zweit- oder Zusatzstudium und methodischer Expertise). In diesem Fall nehmen Sie Kontakt mit der Institutsdirektion auf.
Vorbemerkung
Hier finden Sie die gegenwärtig am Institut laufenden Dissertationsprojekte. Allgemeine Informationen zum Promotionsvorhaben sind auf den Seiten des Promotionsbüros zu finden - bitte beachten Sie insbesondere die aktuellen Leitfäden zum Promotionsverfahren und zur Dissertationsarbeit.
Laufende Dissertationsprojekte am Institut
Alsaiad, Sahera (cand. med.)
Arbeitstitel: Die Verordnung von Antibiotika zur Behandlung von Harnwegsinfekten in bayerischen Facharztpraxen der Gynäkologie, Urologie und Allgemeinmedizin
Beschreibung: Harnwegsinfektionen (HWI) sind eine der häufigsten bakteriellen Infektionen im ambulanten Bereich und eine häufige Ursache für die Verordnung eines Antibiotikums. In meinem Dissertationsprojekt wird das Verordnungsverhalten der Facharztgruppen, die mit der Diagnose HWI am häufigsten konfrontiert sind, untersucht. Es wird betrachtet, ob es im Anschluss der Aktualisierung der S3-Leitlinie im jahr 2017 Veränderungen im Bezug auf die Leitlinienadhärenz zu finden sind. Dazu werde ich statistische Auswertungen von Routinedaten zu 21,5 Mio. PatientInnen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns durchführen. Es handelt sich um einen Betrachtungszeitraum von 2013-2017.
Bachfischer, Andreas (cand.med.)
Arbeitstitel:Community Based Inclusive Development (CBID) in einem länderübergreifenden Kontext: Erfahrungen erwachsener Gemeinschaftsmitglieder, die an einem CBID-Projekt für Menschen mit Behinderung in urbanen Regionen in Kolumbien, Bolivien und Brasilien teilnehmen.
Beschreibung: Grundlage dieser Dissertation ist ein gemeindebasiertes Projekt der DAHW Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Förderung der sozialen Inklusion von Menschen mit Behinderung in städtischen Gebieten in Kolumbien, Bolivien und Brasilien. Im Rahmen der Dissertation soll die Planung, die Implementierung, sowie die kontextuelle Adaption dieses internationalen Projektes aus Sichtweise der beteiligten Menschen aufgearbeitet werden. Ein spezielles Augenmerk wird dabei auf den in einem CBID-Projekt essentiellen Aspekt der Partizipation und deren Auswirkung - unter anderem auf den Gesundheitszustand der Beteiligten - gelegt.
Betz, Rebecca (cand. med.)
Arbeitstitel: Easyscreen-GP: Screening auf Altersschwerhörigkeit in der Hausarztpraxis- Welche Versorgung erhalten hausärztliche gescreente Patient:innen nach einem positiven Hörscreening? -eine Pilotstudie
Beschreibung: Schwerhörigkeit ist in der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren häufig vertreten, wird aber von den Betroffenen oft nicht erkannt oder als nicht schwerwiegend genug eingeschätzt, sodass die Diagnostik und Therapie verzögert wird. Betroffene Personen profitieren aber von einer frühzeitigen Versorgung, denn eine Schwerhörigkeit kann zum einen zu sozialer Isolation und Einsamkeit führen und ist zum anderen ein Risikofaktor für die Entwicklung von Demenzerkrankungen, Depression oder Angststörungen.
Mit Hilfe des Gerätes Easyscreen® (Maico) wird ermittelt, ob eine Schwerhörigkeit bei Patientinnen und Patienten in Hausarztpraxen ab 65 Jahren vorliegt: In einer kurzen Untersuchung werden Klickgeräusche in den äußeren Gehörgang abgegeben und die vom Innenohr und vom Hirnstamm automatisch ausgesandten Reaktionen darauf registriert. Im Rahmen der Dissertation soll die Machbarkeit dieses einfachen Hörscreenings – analog zum Neugeborenen-Hörscreening – in Hausarztpraxen untersucht werden. Dabei werden im Verlauf die Versorgungssituation der betroffenen Personen und die Beeinträchtigung der sozialen Teilhabe durch eine Betrachtung der Diagnose- und Behandlungspfade beschrieben. Des Weiteren werden die Erfahrungen des beteiligten Praxispersonals sowie der teilnehmenden Patientinnen und Patienten mit dem Screening mittels Fragebogeninterviews ermittelt.
Eva Bucher (cand. med.)
Arbeitstitel: Phasen-Kontrast Mikroskopie von Frischurin als anvertraubare professionelle Tätigkeit der MFAs in Allgemeinarztpraxen
Beschreibung: Hintergrund ist die MicUTI Studie, eine randomisierte klinische Studie in der ein neuer Behandlungsalgorithmus unkomplizierter Harnwegsinfekte der Frau im hausärztlichen Setting erprobt werden wird. In dem hier beschriebenen Projekt soll ein kompetenz-basiertes Schulungskonzept für Medizinische FachangestelltInnen (MFAs) in der dafür benötigten Phasen-Kontrastmikroskopie entwickelt und evaluiert werden. Die mit der Lehrveranstaltung vermittelten Kompetenzen werden den MFAs dazu dienen, das Erlernte als anvertraubare professionelle Tätigkeit (Entrustable professional activity, EPA) im Praxisalltag direkt anzuwenden. Der Lernzuwachs, sowie die Akzeptanz bei den Lernenden soll im Anschluss mittels Fragebögen und qualitative Interviews evaluiert werden.
Bundschuh, René (cand. med.)
Arbeitstitel: Anhaltende Symptome bei Patienten mit COVID-19 in der ambulanten Versorgung - eine deskriptive Studie.
Beschreibung: Ambulant behandelte PatientInnen mit einer COVID-19 Erkrankung leiden zum Teil an lang anhaltenden respiratorischen, neurologischen oder psychischen Beschwerden. Dauer und Intensität der Symptome sowie deren Effekte auf die körperliche Integrität oder sozio-ökonomische Folgen variieren vermutlich stark und sind noch wenig bekannt.
Im Rahmen eines prospektiven Studiendesigns werden Patienten nach symptomatischer Covid-19 Infektion über einen Zeitraum von zwölf Monaten begleitet und anhand standardisierter Fragebögen hinsichtlich des aktuellen Gesundheitszustandes und der Auswirkungen der Erkrankung und Symptome auf alltägliche Aktivitäten befragt und entsprechende Einflüsse eruiert.
Eber, Johanna (cand. med.)
Arbeitstitel: Virtuelle Patienten in der Allgemeinmedizin: eine retrospektive Analyse von CaseTrain-Fällen gekoppelt mit einer prospektiven Vergleichsstudie CaseTrain- vs. Epikrisenerstellung.
Beschreibung: Der Einsatz virtueller Patienten in der Lehre nimmt zu, wurde aber in der Allgemeinmedizin bislang kaum erforscht. An der Universität Würzburg können Studierende im 10. Semester selbst entscheiden, ob sie im Rahmen des Blockpraktikums einen allgemeinmedizinischen Virtuellen Patienten (CaseTrain-Fall) oder eine Epikrise über einen Hausbesuch erstellen. Die Dissertation soll prüfen, inwiefern sich der selbsteingeschätzte Lernerfolg und die Leistung zwischen diesen Gruppen unterscheidet. Retrospektiv wird analysiert, welche allgemeinmedizinischen Beratungsanlässe und Krankheitsbilder für die virtuellen Patienten besonders häufig ausgewählt werden.
Eberhard, Michael (cand. med.)
Arbeitstitel: Konzeption einer Lehrveranstaltung zum hausärztlichen Vorgehen bei Patienten mit riskantem Alkoholkonsum: Eine randomisierte prospektive Studie zum Vergleich eines Inverted Classroom versus E-Learning im Medizinstudium
Beschreibung: Alkoholkonsum zählt zu den führenden Gesundheitsrisiken und ist weit verbreitet, aber die Mehrheit der Medizinstudierenden fühlt sich in der Behandlung problematischen Alkoholkonsums unzureichend ausgebildet. Aus diesem Grund findet im Querschnittsbereich Prävention im Rahmen einer randomisierten prospektiven Studie ein neuer zweigeteilter Kurs zum Thema "Beratung von Patienten mit riskantem Alkoholkonsum" statt. Die beiden angewandten Lehrkonzepte, Inverted Classroom und E-Learning, werden auf folgenden Ebenen vergleichend untersucht: Lernverhalten und Lernpräferenzen der Studierenden, Erwerb von Wissen und Fertigkeiten sowie Veränderung der Einstellung.
Ebertsch, Florian (cand. med.)
Arbeitstitel: Priorities and options for action for Planetary Health in Eastern Africa
Beschreibung: In einer qualitativen Interviewstudie sollen die Prioritäten und Handlungsfelder im Bereich Planetary Health in Ostafrika untersucht werden. Dazu werden Studienteilnehmende aus Forschung und Lehre sowie Studierende, die Erfahrungen in Themenfeldern von Planetary Health haben, interviewt. Die Studie wird an den Partneruniversitäten des SOPHEA-Projekts durchgeführt: der University of Eldoret in Kenia und der Catholic University of Health and Allied Sciences in Mwanza, Tansania. Ziel der Studie ist es, die Problemfelder im Klima-Umwelt-Gesundheit-Nexus in der Lake Zone um Mwanza sowie im Hochland von Eldoret aufzuzeigen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Identifikation von Handlungsoptionen und Möglichkeiten, für transformativen Wandel aktiv zu werden.
Fröhlich, Willi (cand. med.)
Arbeitstitel: COVID19-assoziierte Herausforderungen für Eltern, Kinder und BetreuerInnen an Würzburger Kindertagesstätten
Beschreibung:Die anhaltende COVID19-Pandemie stellt eine besondere Herausforderung für Familien mit Kindern im Vorschulalter dar. Wechselnde Betreuungssituationen sowie intensivierte Hygienemaßnahmen an Kindertagesstätten bewirken weitreichende Veränderungen für beteiligte Eltern, Kinder und BetreuerInnen. Um die sich ergebenden Herausforderungen und Problemkonstellationen zu erfassen, werden leitfadengestützte Interviews mit Eltern sowie BetreuerInnen zu zwei Erhebungszeiträumen durchgeführt. Die qualitative Studie erfolgt im Rahmen der Würzburger Kinderbetreuungsstudie in der COVID-19 Pandemie (Wü-KiTa-CoV-Studie).
Gömann, Nikolas (cand. med.)
Arbeitstitel: Welche Persönlichkeitsmerkmale von Medizinstudierenden beeinflussen das Interesse an einer hausärztlichen Tätigkeit? - eine systematische Literaturrecherche.
Beschreibung: Der zunehmende Mangel an Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern stellt viele Länder vor Probleme bei der niedrigschwelligen medizinischen Versorgung. Daher gilt es, die Rekrutierung neuer Hausärzt:innen zu fördern. Da sich die Präferenz einer Fachrichtung häufig bereits im Verlauf des Studiums entwickelt, widmet sich diese systematische Übersichtsarbeit der Frage, welche Persönlichkeitseigenschaften von Medizinstudierenden zu einem Interesse und der späteren Entscheidung für eine hausärztliche Tätigkeit führen. Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Forschungsstand abzubilden und darzustellen, wie das Interesse an einer hausärztlichen Tätigkeit bei Medizinstudierenden unter Berücksichtigung individueller Persönlichkeitseigenschaften weiter gefördert werden kann.
Grieco, Fabio (cand. med.)
Arbeitstitel: Lehrveranstaltungen zu Planetarer Gesundheit an medizinischen Fakultäten in Deutschland: Überblick, Entwicklung zum akademischen Jahr 22/23 und Vergleich mit anderen Ländern
Beschreibung: Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit im 21. Jahrhundert. Mediziner:innen müssen daher lernen, auf die veränderten Anforderungen an die Gesundheitsversorgung infolge anthropogener Umweltveränderungen zu reagieren. Gleichzeitig sind sie in der Pflicht, den Klimawandel und seine Folgen einzudämmen. Dies macht eine Ausbildung von Medizinstudierenden im Bereich der "Planetaren Gesundheit" (Klima, Umwelt und Gesundheit) essenziell. Diese Dissertation soll mithilfe eines quantitativen Fragebogens als Teil der Mixed-Methods-Studie PlanetMedEd den Stand der Lehre zu Planetarer Gesundheit im akademischen Jahr 22/23 erfassen und die Daten mit vorangegangenen Erhebungen in Deutschland und anderen Ländern vergleichen, um so Entwicklungen und Entwicklungspotenzial aufzuzeigen.
Hanselmeier, Thomas (cand. med.)
Arbeitstitel: Die Verordnung von Antibiotika zur Behandlung von Harnwegsinfekten im niedergelassenen Bereich in Bayern – Eine Auswertung von Routinedaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns
Beschreibung: Der Einsatz von Antibiotika wird von deutschen und europäischen Leitlinien zur Behandlung von Harnwegsinfekten empfohlen. Um die Entstehung neuer Antibiotikaresistenzen und das Auftreten schwerer Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es jedoch wichtig, dass nur solche Antibiotika zum Einsatz kommen, die auch von den Leitlinien empfohlen werden. Um zu untersuchen, inwieweit diese Empfehlungen in bayerischen Arztpraxen umgesetzt werden, werden Routinedaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns im Zeitraum von 2013 bis 2019 ausgewertet. Es wird untersucht, welcher Anteil der PatientInnen Antibiotika verordnet bekommt, welche Substanzen dabei zum Einsatz kommen und ob es zwischen verschiedenen Patientengruppen Unterschiede bei den Verordnungen gibt.
Herchenröther, Julia (cand. med.)
Arbeitstitel: Ausbau des Anamnese-Kurses: eine prospektive randomisierte Studie.
Beschreibung: Das Erlernen von kommunikativer Kompetenz im Medizinstudium ist essentiell, da eine patienten-fokussierte Gesprächsführung viele positive Auswirkungen auf klinische und emotionale Patientenoutcomes hat. In Rahmen der Doktorarbeit untersuchen wir verschiedene Lehrmethoden im Anamnesekurs des 5. Semesters: die Lehre mit Simulationspatienten vs. Rollenspielen mit Kommilitonen und die Moderation der Kleingruppen von Dozent vs. studentischer Tutoren. Betrachtet werden die Auswirkungen auf die Zufriedenheit, den selbsteingeschätzten Lernerfolg, die praktischen Fertigkeiten (OSCE) und das kurzfristige und mittelfristige Wissen (schriftliche Klausurfragen).
Hofner, Laura (cand. med)
Arbeitstitel: Strategien zur Behandlung von Patienten mit Depression - Eine Befragung von Hausärzten
Beschreibung: Hausärzte nehmen bei der Diagnose und Behandlung depressiver Erkrankungen eine zentrale Rolle ein. Wie Hausärzte die Versorgung von Patienten mit Depression im Praxisalltag gestalten und welche Strategien sie in der Behandlung verfolgen, soll im Dissertationsprojekt durch postalische und persönliche Befragung von niedergelassenen Hausärzten in Franken beleuchtet werden. Mittels eines standardisierten Fragebogens wird quantitativ erhoben, wie Hausärzte Patienten mit Depression versorgen und auf welches Repertoire an Therapieoptionen sie zurückgreifen. In einem qualitativen Ansatz wird durch leitfadenorientierte Interviews das allgemeinmedizinische Vorgehen in der Versorgung von Patienten mit Depression tiefergehend exploriert.
Jung, Timo (Facharzt für Innere Medizin, Hausärztliche Gemeinschaftspraxis Jung/Marold/Beetz, Gössenheim)
Arbeitstitel: Diagnostische Testgüte des PA-100 AST-Systems (Sysmex®) im Vergleich zur Urinkultur bei Frauen mit Verdacht auf eine unkomplizierte Harnwegsinfektion in der Hausarztpraxis
Beschreibung: In der hausärztlichen Versorgung erfolgt bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion in der Regel eine empirische Antibiotikagabe anhand von typischen Symptomen und gegebenfalls Urinteststreifen ohne vorherige mikrobiologische Diagnostik. Für eine zielgerichtete Therapie und zur Vermeidung einer Resistenzbildung sowie unnötiger Antibiotikabehandlungen ist eine mikrobiologische Diagnostik allerdings sinnvoll. Die Urinkultur im Labor ist der Goldstandard, benötigt in der Regel aber >48h für ein Ergebnis. Das neuartige PA-100 AST-System von Sysmex® ist ein Point-of-care-Test. Er kombiniert Phasenkontrastmikroskopie und Nanofluidik. Durch Eingeben von nativem, frischen Urin kann innerhalb 15 Minuten geprüft werden, ob eine signifikante Bakteriurie (ab 50.000 KBE/ml) vorliegt. Nach 30-45min erfolgt eine Sensitivitätstestung nach EUCAST-Kriterien Fosfomycin, Nitrofurantoin, Trimethoprim, Amoxicillin-Clavulansäure und Ciprofloxacin bei Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus mirabilis, Staphylococcus saprophyticus und Enterococcus faecalis direkt vor Ort. Die Arbeit soll die Testgüte des PA-100 AST-Systems (Indextest) gegenüber der Urinkultur im Labor (Referenztest) und den Einfluss auf die ärztliche Entscheidungsfindung prüfen Dafür erfolgt der Einschluss von 100-150 Patientinnen in 4 Hausarztpraxen im Raum Würzburg und Jena.
Kleuser, Henrike (cand. med.)
Arbeitstitel: ´I am confident … until patient X presents´ – a qualitative evidence synthesis to understand primary healthcare professionals´ experience with urinary tract infections
Beschreibung: Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den häufigsten Infektionen in der Primärversorgung. Qualitative Studien zeigen, dass frühere Erfahrungen, Gewohnheiten, Patientenerwartungen, Zeitmangel und verfügbare Ressourcen die Behandlung von HWIs beeinflussen können. Die Forschungsgruppe besteht aus internationalen Wissenschaftler*innen, die eine Synthese qualitativer Studien durchführen. Ziel ist es, die Erfahrungen von medizinischem Fachpersonal bei der Behandlung von Patienten mit HWIs in der Allgemeinpraxis zu untersuchen. Dazu verwenden wir Reflexive Thematic Analysis (nach Braun und Clarke) und setzen unseren Schwerpunkt auf Schwierigkeiten, Gemeinsamkeiten und generische Muster unterschiedlicher Länder.
Lehner, Nina (cand. med.)
Arbeitstitel: Die komplexe Lebenswelt Pandemie aus der Sicht Betroffener in der hausärztlichen Versorgung – Anhaltende physische und psychische Beschwerden nach einer Covid-19-Erkrankung.
Beschreibung: : Ziel des Projekts ist, ein Verständnis von Folgen einer Covid-19-Erkrankung auf das physische, psychische und soziale Leben von Patienten nach ihrer Krankheit zu erlangen. Dabei sollen insbesondere auch der Bedarf, die Kenntnis und die Akzeptanz von Versorgungsangeboten sowie das Erleben der Pandemie nach einer Covid-19-Erkrankung exploriert werden. Dies wird mittels eines Fragebogens untersucht und anhand qualitativer Telefoninterviews vertieft.
Liebscher, Carolin (cand. med.)
Arbeitstitel: Pflege in Zeiten der Pandemie – Erfahrungen pflegender Angehöriger während der COVID-19-Pandemie
Beschreibung: Mehr als 60% der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause überwiegend durch Angehörige versorgt. Bereits vor der COVID-19-Pandemie waren pflegende Angehörige durch Mehrfachbelastungen großen Herausforderungen ausgesetzt. Es ist davon auszugehen, dass sich mit dem Ausbruch der Coronapandemie in Deutschland und den damit verbundenen Maßnahmen die Pflegesituation für die pflegenden Angehörigen weiter verschärft hat und die Belastungen gestiegen sind. In diesem Projekt werden die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Angehörigenpflege und die Erfahrungen der pflegenden Angehörigen während der Pandemie im Jahr 2020 retrospektiv sowohl quantitativ mithilfe eines standardisierten Fragebogens als auch qualitativ durch semistrukturierte Interviews erfasst. Die Promotionsarbeit ist Teil des Projektes CollPan, dass sich in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn mit den pandemischen Kollateraleffekten auf pflegende und trauernde Angehörige befasst. Die aus den Ergebnissen abgeleiteten Handlungsempfehlungen sollen eine bessere Versorgung und Unterstützung der pflegenden Angehörigen in zukünftigen Krisensituationen ermöglichen.
Lomp, Greta (cand. med.)
Arbeitstitel: Gewichtsbezogene Stigmatisierung unter Ärzt:innen in Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin: eine Online Umfragestudie
Beschreibung: Gewichtsbezogene Stigmatisierung im Gesundheitswesen in Form von Vorurteilen und Diskriminierung wurde in den letzten Jahren verstärkt in Studien nachgewiesen und beschrieben. Es zeigte sich, dass dies sowohl zu direkten negativen gesundheitlichen Folgen bei den Betroffenen führt, als auch zu nachteiligen Effekten bei der Adipositastherapie und der allgemeinen Gesundheitsversorgung adipöser Patient:innen. Ein Großteil der entsprechenden Studien stammt aus den USA, während nur wenige Daten aus Deutschland vorliegen. Im Rahmen dieser Dissertation soll daher das Ausmaß gewichtsbezogener Stigmatisierung, sowie der Bedarf an Fort- und Weiterbildung zu Adipositas und Gewichtsstigmatisierung unter Allgemeinmediziner:innen in Weiterbildung in Deutschland näher untersucht werden.
Nödel, Johannes MSc (cand. Med.)
Arbeitstitel: HEAT-CaRe: Zusammenhang zwischen Hitzeextremen und der allgemeinmedizinischen Therapie von Cardiovasculären Reaktionen. Eine Analyse von Routinedaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern und Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes.
Beschreibung: Hitzewellen haben negative Effekte auf die Morbidität insbesondere von vulnerablen Bevölkerungsgruppen, die vor allem in der stationären Versorgung nachgewiesen wurden. Da es in der allgemeinmedizinischen Versorgung noch wenige wissenschaftliche Erkenntnisse dazu gibt, sollen in dieser Dissertation die Effekte am Beispiel von kardiovaskulären Patienten untersucht werden. Routinedaten der KVB aus Unterfranken werden hierfür mit Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes gematcht, um das hitzebedingte Patientenaufkommen sowie den Versorgungsaufwand darzustellen. Auch die räumliche Variabilität zwischen städtischem und ländlichen Hitzeeinfluss soll im Fokus stehen.
Pramberger, Maria (cand. med.)
Arbeitstitel: Ärztliche Kommunikation über Sexualität: Eine Online-Befragung junger Hausärzt:innen zu ihren Erfahrungen im Bereich kommunikativer Kompetenzen über Sexualität im Patient:innengespräch
Beschreibung: Fragen nach der Sexualität im Anamnesegespräch sind wichtig, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Das gilt insbesondere im allgemeinmedizinischen Kontext. Für Deutschland gibt es kaum Studien, die sich mit der Kommunikation über Sexualität aus der Perspektive von Hausärzt:innen befassen. Im Rahmen des Promotionsprojekts sollen mithilfe eines Online- Fragebogens bundesweit junge Hausärzt:innen zu ihren Erfahrungen, der Einschätzung eigener Kompetenzen sowie dem Aus- und Weiterbildungsbedarf im Bereich der Kommunikation über Sexualität mit Patient:innen befragt werden. Anhand der Ergebnisse sollen Implikationen für die Praxis und Lehre abgeleitet werden.
Reif, Johanna (cand. med.)
Arbeitstitel: Machbarkeit der Nationalen Pandemie Kohorten Netz-Studie (NAPKON) in der ambulanten Versorgung
Beschreibung: Grundlage dieser Dissertation sind Daten des Nationale Pandemie Kohorten Netz (NAPKON), das als Teil des Netzwerks Universitätsmedizin aufgebaut worden ist. Primäres Ziel von NAPKON ist die Durchführung einer deutschlandweiten prospektiven Kohortenstudie, die dazu beitragen soll, ein umfassendes Verständnis der SARS-CoV2-Infektion und ihrer Auswirkungen zu entwickeln. Obwohl der überwiegende Teil der COVID-19-Patientinnen und -Patienten ambulant hausärztlich versorgt wurde, erfolgte die Planung und Durchführung von Forschung zu COVID-19 zum größten Teil von Akteurinnen und Akteuren des stationären Sektors. In dieser Dissertation soll untersucht werden, ob aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen Unterschiede in der Datenqualität des NAPKON-Datensatzes zwischen dem ambulant und stationär rekrutierten Patientenkollektiv bestehen.
Rothemund, Eva (cand. med.)
Arbeitstitel: Versorgung von volljährigen Menschen mit Behinderung in der Hausarztpraxis
Beschreibung: In der Bundesrepublik Deutschland lebten im Jahr 2017 13,04 Millionen Menschen mit Behinderung. Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention ist Deutschland vertraglich verpflichtet, Menschen mit Behinderung eine qualitativ hochwertige und wohnortsnahe Gesundheitsversorgung anzubieten. Ziel dieser flächendeckende prospektive Befragungsstudie ist es, anhand von standardisierten Fragebögen den Anteil an Hausärztinnen und -ärzten in Bayern zu ermitteln, welcher Menschen mit Behinderung betreut. Zudem soll evaluiert werden, welche Herausforderungen bei der Betreuung von Menschen mit Behinderungen entstehen und welche Gründe für oder gegen eine Aufnahme von Menschen mit Behinderungen in das durch den jeweiligen Hausarzt betreute Patientenkollektiv sprechen.
Ruppelt, Insa (cand. med.)
Arbeitstitel: Vergleichende Evaluation der Aufmerksamkeitsleistung bei Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-19-Erkrankung
Beschreibung: Zunehmend verdeutlicht sich, dass viele Betroffene auch nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion längerfristig über Symptome klagen. Sie berichten insbesondere von kognitiven Einschränkungen wie Konzentrationsschwäche und verminderter Aufmerksamkeit. Im Rahmen der PreVitaCOV-Studie, die medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Post-COVID-19 untersucht, erfolgt in dieser Dissertation eine vergleichende Analyse der Aufmerksamkeitsleistung von Betroffenen am Tag ihrer Baselineuntersuchung mit einer gesunden, altersabhängigen Vergleichsstichprobe. Zudem soll untersucht werden, in welchen Teilaspekten der Aufmerksamkeit sich Beeinträchtigungen zeigen. Die Aufmerksamkeitsleistung wird mit dem neuropsychologischen Verfahren „Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung – Version Mobilität“ (TAP-M) erhoben. Dabei wird evaluiert, ob die subjektiv berichteten Beeinträchtigungen in der Aufmerksamkeitsleistung durch das neuropsychologische Verfahren abgebildet werden können.
Schlittenhardt, Clara (cand. med)
Arbeitstitel: Emotionen und Handlungsmotivation von Medizinstudierenden in Bezug auf den Klimawandel im Rahmen der Lehre zu Planetarer Gesundheit
Beschreibung: Dieses Dissertationsprojekt widmet sich dem Stellenwert von Emotionen und deren Einfluss auf das Handeln in Bezug auf den Klimawandel und entsprechende Klimaschutzmaßnahmen. Mediziner:innen können dabei aufgrund des ihnen entgegengebrachten Vertrauens den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten. Zur Umsetzung müssen die hierbei förderlichen oder hemmenden Emotionen berücksichtigt werden. Mittels eines anonymen Online-Fragebogens werden in Form einer Mixed-Methods-Studie quantitative sowie qualitative Angaben von Medizinstudierenden der Universität Würzburg zu Emotionen, Einstellungen und Handlungsmotivation hinsichtlich des Klimawandels erhoben. Bei der Etablierung neuer Lehrangebote zu ‚Planetarer Gesundheit‘ (Klima, Umwelt und Gesundheit) bietet sich so die Chance, die gewonnenen Ergebnisse zu berücksichtigen und die Lehre hinsichtlich Wissensvermittlung, Angeboten von Handlungsoptionen und Stärkung transformativer Kompetenzen zu optimieren.
Schneider, Diana (cand. med)
Arbeitstitel: Welchen Einfluss hat ein ländlicher Praxisstandort im Blockpraktikum Allgemeinmedizin auf die Tendenz der Studierenden, nach dem Studium eine hausärztliche Tätigkeit anzustreben?
Beschreibung: In Deutschland ist ein zunehmender Hausärztemangel vor allem im ländlichen Raum zu beobachten. Die Dissertation untersucht, ob das Blockpraktikum Allgemeinmedizin im ländlichen vs. im städtischen Raum verschieden große Einflüsse auf die Tendenz einer zukünftigen hausärztlichen Tätigkeit aufweist. In einem Online-Survey sollen Medizinstudierende im 10. Semester der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zu ihrem Blockpraktikum, der Vorstellung ihrer zukünftigen Laufbahn und einigen persönlichen Merkmalen befragt werden. Diese Daten sollen schließlich mit Ergebnissen verschiedener Würzburger Studierendenbefragungen in Bezug gesetzt werden, um neue Erkenntnisse über die Rolle der ländlichen Region im Blockpraktikum zu gewinnen.
Schwager, Nicolas (Arzt in Weiterbildung in Allgemeinmedizin)
Arbeitstitel: Alles STImmig? Sexuell übertragbare Infektionen im Kontext Allgemeinmedizin – Wissen, Einstellung und Praxis unterfränkischer Hausärzt:innen mit Fokus auf queersensible Beratung.
Beschreibung: Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) stellen sowohl auf globaler als auch auf nationaler und regionaler Ebene ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem dar. In Bayern erhöhte sich die Anzahl der Syphilisdiagnosen von 2001 bis 2023 um das 7,4-fache. Die Stigmatisierung von STIs bleibt ein erhebliches Hindernis, das die öffentliche Wahrnehmung, die Behandlungsqualität und den Zugang zu Behandlungsangeboten beeinträchtigt. Auch unter Medizinstudierenden in Deutschland wurden stigmatisierende Einstellungen gegenüber Patient:innen mit STIs festgestellt. Während in einigen hausärztlichen Praxen eine umfassende STI-Versorgung angeboten wird, wird in anderen die Verantwortung für die Behandlung von STIs vollumfänglich auf andere Disziplinen wie Urologie, Dermatologie oder Gynäkologie übertragen. Für Patient:innen kann die Auswahl des ersten Ansprechpartners daher zusätzlich zur Hürde der erlebten Stigmatisierung eine Herausforderung darstellen. Vor diesem Hintergrund ist eine Erhebung unter Hausärzt:innen in Unterfranken zur aktuellen Versorgungslage von sexuell übertragbaren Infektionen im hausärztlichen Setting notwendig, um bestehende Herausforderungen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der STI-Versorgung zu entwickeln. Ein regionaler Vergleich der hausärztlichen STI-Versorgung in Unterfranken und Berlin/Brandenburg in Kooperation mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin wird darüber hinaus entscheidende Einblicke in regionsspezifische Besonderheiten bieten.
Simon, Johanna (cand. med)
Arbeitstitel: Ermittlung förderlicher und hinderlicher Faktoren zur Implementierung von Lehrangeboten zu Planetarer Gesundheit an medizinischen Fakultäten in Deutschland
Beschreibung: Der Klimawandel und weitere anthropogene Umweltveränderungen haben schon heute einen wesentlichen Einfluss auf die menschliche Gesundheit, der in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen wird. Mediziner:innen nehmen aufgrund des ihnen entgegengebrachten Vertrauens eine Schlüsselrolle bezüglich der Kommunikation zu transformativem Wandel in der Gesellschaft ein. An medizinischen Fakultäten in Deutschland wird aktuell jedoch noch nicht ausreichend zu diesem Thema gelehrt. An vielen Universitäten werden deshalb derzeit neue Lehrangebote zum Thema "Planetare Gesundheit" (Klima, Umwelt und Gesundheit) etabliert. Diese Dissertation ist Teil der Mixed-Methods-Studie PlanetMedEd und hat zum Ziel, mittels qualitativer Interviews von Schlüsselpersonen in der Lehre förderliche und hinderliche Faktoren bei der Implementierung von Lerninhalten zu Planetarer Gesundheit zu erfassen, um die Etablierung zukünftiger Lehrveranstaltungen zu erleichtern
Wingender, Lisa (cand. med.)
Arbeitstitel: Studiensituation von Studierenden der Landarztquote in Bayern
Beschreibung: Seit dem Wintersemester 2020/21 werden in Bayern bis zu 5,8% der Medizinstudienplätze über die „Landarztquote“ (LAQ) vergeben, um dem Mangel an Hausärzt:innen in ländlichen Regionen entgegenzuwirken. Unsere explorative Mixed-Methods Studie soll spezifische Umstände und Herausforderungen für Studierende in ihrem Studienalltag erfassen und mögliche Ansatzpunkte für unterstützende Maßnahmen identifizieren. In einer anonymisierten Online-Befragung werden Studierende aller bayerischen Universitäten der Fachsemester 1-8 befragt. Zusätzlich sind Einzelinterviews mit den Studierenden geplant, um vertiefende Einblicke in Problembereiche zu erhalten.
Wolf, Dominik (cand. med.)
Arbeitstitel: Umgang mit Antibiotika in der hausärztlichen Praxis.
Beschreibung: In diesem Projekt wird untersucht, welche Kenntnisse zur Behandlung von häufigen Infektionskrankheiten in der hausärztlichen Praxis Praxis vorliegen und ob ein Bedarf an Fortbildungen besteht. Hierzu werden Fragebögen an alle hausärztlich tätigen Ärzte in der Region Franken verschickt. Die Befragung wird anonymisiert durchgeführt. Die teilnehmenden Ärzte werden über die Ergebnisse über die Homepage des Instituts informiert.
Wolf D, Tiedemann E, Gágyor I: Kenntnisse und Einstellungen zu Antibiotika in der hausärztlichen Praxis [PDF-Datei]
Stand: Herbst 2024